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Mit dem Bulli-Bus 5 Wochen Griechenland -1978-


Ansicht auf Mob.-Telefon oder Tablet am besten quer!


Plitwitcer Seen      Dubrownik/Peja     ;  Peja/Xanthi      Xanthi/Kreta      Meteora/Mostar     



Wenn die Zeit der Coronapandemie für irgend etwas gut sein soll, dann ist es vielleicht mal angeraten in alten Sachen zu stöbern und um sich vielleicht auch von einigem zu trennen. Und da ich mir vor ein paar Tagen eine Möglichkeit zum Abfotographieren von Dias gebastelt habe, erinnere ich mich an unsere Reisen nach Griechenland. Einmal um das Land kennenzulernen und dabei auch einen guten Freund "Kostas" in Xanthi zu besuchen.
Mit unserem Bulli wollen wir aus der Gegend um Frankfurt, über Österreich, entlang der "Yugoslawischen" Küste bis Kotor und dann auf Nebenstrassen durch die Rugova-Schlucht nach Peja. Von dort aus dann via Thessaloniki nach Xanthi. So der Plan.
Dass es dabei aber noch abenteuerlich werden sollte dachten wir bei unserer Planung damals noch nicht. Wir versorgten uns mit detailliertem Kartenmaterial und dann ging es im Juli 1978 endlich los.
Das Wetter war noch nicht das Beste, aber das ist man ja von Deutschland schon gewohnt. Nach der ersten Übernachtung in Österreich, wo der Sommer ebenfalls noch nicht angekommen war, sind uns die Hühnereier in der Kühlbox eingefroren. Das Gute Zeichen daran war: Die 15L Box arbeitet gut! Das werden wir in Griechenland sicher brauchen.
Auf unserem Weg zur Adriaküste wollen wir natürlich die Plitwitcer Seen nicht versäumen. Mein Copilot studiert das detallierte Kartenmaterial und navigiert uns auf direktem Weg ans Ziel. Die Bauern auf den Feldern winken uns freudig zu. Touristen auf so abgelegenen Sträßchen sind selten. So landen wir, über einen kleinen Holzsteg dann auch promt mitten im Nationalpark, den man normalerweise nur zufuß und mit Eintrittskarte betreten darf. Die einzige Möglichkeit zum Campingplatz zu gelangen, ohne den langen Umweg zurück, ist ein kleine Geländefahrt durch den Wald quer Feld. Gut daß die Straße die wir dann erreichten keinen Straßengraben hatte. So ist der Übernachtungplatz dann doch noch ohne Umweg und ohne Schaden am Bulli erreicht.

Am Folgetag betreten wir den Nationalpark wie es sich gehört. Kaufen eine Eintrittskarte und lassen uns mit den Aussichtswägelchen herumkutschieren. Dabei erkennen wir, daß alle Straßen immer vor einer Garage enden die zu den Fahrzeugen des Parks gehören. Ups!

Am nächsten Tag geht es weiter an "Yugoslawiens" Küste.



Camp Plitwitcer Seen

Aussichts-Wagen

Pitwitzer Seen





Dubrownik

Bucht v. Kotor

Rugova-Schlucht

Peja Camp

Entlang an "Yugoslawiens" Küste bis nach Kotor
und dann durch die Berge nach Peja.


Die folgenden Tagesetappen führen uns entlang der Küstenstraße bis nach Kotor und wir übernachten auf Campinplätzen meist direkt am Meer. Das Wetter ist in den letzten Tagen viel, viel besser geworden. Die Sonne scheint vom weiß-blauen Himmel und die Themperaturen machen Lust zum Baden im blauen Meer. Das Wasser ist überall besonders klar, daß man bis auf den Grund gucken kann.
Kurz vor Dubrownik suchen wir uns einen schönen Platz unter einem großen Feigenbaum der kühlen Schatten spendet. Von hier aus starten wir auch unsere Stadtbesichtigung. Ein Rundgang auf der gewaltigen Stadtmauer Dubrowniks verschafft uns erst einmal einen Überblick. Dann schlendern wir durch die Gassen der Altstadt. Natürlich bleiben da einige Dinar in dem einen oder anderen kleinen Lädchen zurück.
Eine traurige Entdeckung machen wir bei einem Blick in der Stadtgraben der einen großen Teil Dubrowniks umgibt. Hier leben eine große Zahl verwilderter Katzen, die nicht gerade den gesündesten Eindruck auf uns machen.

Nach 2 Übernachtungen geht es weiter Richtung Süden. Einen wunderschönen Eindruck macht die Bucht von Kotor auf uns. Ein natürlicher Hafen einem Fjord ähnlich. Eine Durchquerung Albaniens entlang der Küste war zu unserer Zeit damals nicht möglich. Also galt es ab Budva die Küste zu verlassen und uns über Berge Richtung Griechenland, auf kleinen Nebenstaßen durchzuschlagen.
Nach Budva geht es weiter auf der P9 die noch eher nach einer Bundesstraße aussieht und auf der man gut voran kommt. Aber als wir dann auf die M9 abbiegen wird es rauer. Es ist eine Schotterstraße die über einen Paß führt. wir müssen langsam fahren. Kinder belagern den Weg, hängen sich an unseren Bulli und betteln nach Bonbons und Zigaretten! Um sie loszuwerden, füllen wir eine leere Zigarettenschachtel voll Bonbons und werfen sie aus dem Fenster den Hang hinauf. Der Trick war gut. Nach den nächsten Kehren sind wir die Bande der Wegelagerer endlich wieder los.
Es ist schon eine romantische aber auch arme Gegend. Häuser haben wir hier nicht gesehen. Nur Hütten aus Ästen und Lehm. Nach vielen Kurven und Tunnel sehen wir in der Schlucht eine Familie, die Teppiche die sie geküpft haben, im Bach waschen. Dann öffnet sich die Schlucht. Und nachdem wir ein Kloster passieren erreichen wir endlich unser Tagesziel Peja.
Die Suche nach dem Campingplatz gestaltet sich zwar etwas umständlich. Das Navi war ja zu dieser Zeit noch nicht erfunden. Doch dann ist es geschafft. Hier gibt es ein schönes Restaurant. Auf dem Grill über dem Holzkohlenfeuer, dreht sich ein großer Braten. Wir bekommen einen betonierten, ebenen Standplatz mit Stromanschluß zugewiesen. Alles ist OK.
Frisch gestärkt geht es am nächsten Morgen weiter Richtung griechischer Grenze, wo wir kurz davor einen kleinen aber schönen Platz zur Übernachtung mit etwa 8 - 10 Stellplätzen, hinter einem Motel finden. Wir sind überrascht von den großen (ca. 40 cm) Landschildkröten die sich schmatzend über die am Boden liegenden Pfirsiche hermachen.
Ab Morgen sagen wir Yugoslowien erst einmal Tschüß und Griechenlang Hallo!

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Peja - Thessaloniki - Xanthi.

Von unserer letzten Übernachtungsstelle kurz vor der griechischen Grenze geht es via Thessaloniki bis Xanthi, dem Ziel Avdira-Beach. Das sind runde 300 km. Eine Tagesetappe die man gut schaffen kann, obwohl es noch keine Autobahn gibt. 3 Wochen zuvor hatte es in Griechenland ein schweres Erdbeben gegeben. In Thessaloniki gab es schwere Schäden. Beim passieren der Stadt, treffen wir immer wieder auf Straßensperren. Umleitungen führen an einer großen Anzahl von Zelten vorbei, die für die Bewohner zerstöhrter Häuser aufgestellt wurden.
Unser Weg führt uns weiter in Richtung Xanthi im nordosten des Landes. Hier wollen wir, wie verabredet Kostas besuchen. Doch der Teufel steckt meist im Detail. Wir haben zwar Kostas Adresse in Xanthi und eine kleine Skizze, doch es gestaltet sich nicht gerade einfach seine Wohnung zu finden. Mit 'nem Handy anrufen ging ja nicht, gab es damals ja noch nicht. Also fragen. Die Wegbeschreibungen sind verschiedenartig. Aber schlussendlich stehen wir dann doch vor seiner Tür! Ein paar Tage werden wir stolz seiner Verwandschaft vorgeführt, bis es auf ein Grundstück am Meer geht, wo wir uns für 5 Tage in "Kostas Paradies" verschnaufen.
Wir verbringen wunderschöne Tage mit Baden, Schnorcheln, Fischen und gemeinsame Abende mit Kostas Familie und Freunden.
So schmieden wir Pläne für die nächsten Tage: Gemeinsamer Besuch Kretas!

Unsere Dachbox mit den Klappfahrrädern und Vorzelt lassen wir im Paradies zurück. Kostas und Billy, seine Frau, packen ihr Zelt ein. Wir buchen eine Fährüberfahrt und los geht's.
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Grenze zu Griechenland

Kostas kleines Paradies am Meer





Unterwegs auf Volos

Übernachtungslatz auf Volos

Einschiffen in Athen

Hafen Chania auf Kreta

Von Xanthi zur Halbinsel Volos, dann nach Athen zur Fähre nach Kreta

Auf halber Strecke, auf der Halbinsel Volos, übernachten wir am Ende einer Sackgasse die am Meer endet. Ein ganz verlassener Platz mit gasklarem Wasser. Ein echter Geheimtipp von Kostas. Übrigens: Volos ist eine sehr grüne Halbinsel die nicht an Wassermangel leidet. Davon zeugen immer wieder Quellen am Straßenrand. Das Wasser hat sogar Trinkwasserqualität.
Am nächsten Morgen, nach einem erfrischendem Bad im Meer, geht es weiter nach Athen mit seinem Hafen Piräus, wo wir am Abend einschiffen wollen.
Auf Kreta treffen wir Kostas Studienkollegen, der uns mit wichtigen Informationen über Kreta, für die nächsten Tage versorgt. So besuchen wir die kleine Kolonie der Hippies, in deren Nähe noch Holzkohle nach alter Traditon hergestellt wird.
Natürlich soll auch der Kultur ein Besuch abgestattet werden: Der Palst von Knossos in Iraklion. Da wir in der Nähe von Rethymon, einen schönen Campingplatz gefunden habe, mit einem Reedüberdachtem Stellplatz, sind die Ausflüge "kurze" Wege. Auch zum Shoppen nach Chania in die Altstadt ist es nicht weit, meinen unsere Frauen. -LEIDER-
So geht die Zeit auf der Insel eigentlich viel zu schnell vorüber. Und bald heißt es wieder Abschied nehmen. Mit einem vollen Sack toller Erinnerungen und Bildern im Kopf machen wir uns auf den Weg.



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Abendessen mit unserem priv. Reiseführer

Holzkohlenmeiler

Knossos

Shoppen in Chania





Wir nähern uns Meteora

Auf diesen Felsen befinden sich die Klöster

Eines der Felsenklöster

Und die Katze bleibt da!!!

Melonen super süß

Meteora - Xanthi - "Yugoslawien" - und Heim

Wieder auf dem Festland angekommen entscheiden wir uns den Weg nach Meteora einzuschlagen. Die Kuriosität sollen Klöster auf großen Felsnadeln wie Hinkelsteine sein. Sie werden auch die "Schwebenden-Klöster" genannt. Schon von weitem kann man die Felsgebilde erkennen.
Im riesigen Talkessel wird Gemüse angebaut und wir erstehen am Straßenrand eine der besten Melonen die ich je gegesen habe. Auf dem Campingplatz werden wir gleich von zwei jungen Katzen freudig überfallen :) empfangen.
den Tag darauf steht natürlich die Besichtigung einiger Köster auf dem Programm. Das war damals sicher eine schwere Arbeit der Mönche, die Gebäude auf diesen Felsen zu errichten. Manche Zugänge verfügten nur über einen Seilzug mit Korb (Fahrstuhl). Damit waren sie aber sicher vor Überfällen. -Gigantisch-
Jetzt geht es wieder über Thessaloniki Richtung Xanthi zu "Kostas Paradies", wo uns die Freunde schon erwarten. Mit ihnen verbringen wir noch ein paar schöne Tage am Meer. Die Reparatur des gebrochenen Dachboxhalters wird in einer Metallwerkstatt in Avdira flott durchgeführt. 2 Std Diskusion und 10 Min. Arbeit :))))).

Dann heißt es leider Abschied nehmen.

Ein letzter Blick zurück: Abschied


Auf der Heimreise, wieder entlang der "Yugoslawischen" Küste, gönnen wir uns noch einen Abstecher nach Mostar und ein paar Stopps um im klaren Wasser der Adria zu baden.
Der Campingplatz bei Veliki Alan (Stinika) bietet zum Einkaufen ein lustiges Phänomen. Der Supermarkt bietet ein Saisonangebot. Wenn man nicht schnell genug einkauft ist es weg: "Oh, habe Wein vergessen" Wieder schnell hin. Kein Wein mehr da, dafür Milch :(. So etwa! Dieser Markt versorgt auch die Inselbewohner von Rab. Damit erklärt sich der Mangel :).
Zwei Jahre später waren wir auf unserer erneuten Griechenlangfahrt noch einmal dort. Es hatte sich nichts verändert.
Und dann ging es flott nach Hause.

!!UND SCHÖN WAR ES GEWESEN!!



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Der gebrochene Halter der Dachbox

Letztes gemeinsames Abendessen
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wieder in "Yugoslawien"


Die Brücke v. Mostar

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Letzte Station in Yogoslawien



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